Im November brachten das Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt und die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung landesweit ca. 300 Teilnehmende im Rahmen des Programms Schulerfolg sichern ins Gespräch. Gemeinsam gingen sie der Frage nach, wie es gelingen kann, der Vielfalt aller Kinder an Schule und im Schulalltag gerecht zu werden.
„Kinder und Jugendliche in ihrer Vielfalt zu begreifen, ist der Ausgangspunkt für eine gute Bildungspolitik“, mit diesen Worten eröffnete Kultusstaatssekretär Dr. Jan Hofmann die landesweite Fachkonferenz am 19. November 2015 in der Festung Mark in Magdeburg. Unter den ca. 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern waren Schulsoziarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter sowie Schulleitungen, Lehrkräfte und Mitarbeitende aus der kommunalen Verwaltung und von Trägern der Jugendhilfe. Welche Bedeutung dabei ein gutes Netzwerk und eine gute Zusammenarbeit haben zeigte Prof. Dr. em. Uwe Hameyer in seinem Vortrag auf. Lebendige Praxisbeispiele für gelungene Inklusion an Schulen präsentierte Wilfried W. Steinert in seinem Impulsvortrag und lud gleichzeitig zum Mitwirken und „Bewegen“ ein.
In acht Workshops am Nachmittag und in verschiedenen Diskussionsrunden konnten sich die Teilnehmenden beispielsweise zu inklusivem Unterricht und inklusivem Schulleben informieren und Ideen mitnehmen, wie diese konkret schon heute und in Zukunft gestaltet werden. Wie fördert man eine positive Fehlerkultur? Was müssen wir tun, damit alle Kinder in Zukunft gemeinsam lernen können und kein Kind von Bildung ausgeschlossen wird? Wie können wir Schulen und Gemeinden dabei unterstützen, außerschulische Angebote zu schaffen, die junge Menschen fördern? Diese und andere Themen machten die Tagung zu einer Inspiration für die konkrete Arbeit in Schule und Gemeinde. Das Programm Schulerfolg sichern ist im August in eine zweite Förderperiode gestartet und unterstützt landesweit über 350 Schulsozialarbeitsprojekte an allen Schulformen. Ein besonderes Augenmerk liegt zukünftig auf Grundschulen, denn schon frühzeitig soll die präventive Wirkung von Schulsozialarbeit entfaltet werden.
Insgesamt werden rund 70.000 Schülerinnen und Schüler über die Arbeit der 14 regionalen Netzwerkstellen in Sachsen-Anhalt durch dieses Programm erreicht. „Schulsozialarbeit ist schon jetzt und auch in Zukunft nicht mehr aus unseren Schulen wegzudenken“, so Dr. Jan Hofmann. Die Leiterin der Koordinierungsstelle des Programms, Sylvia Ruge, betont ebenfalls die Bedeutung von Schulsozialarbeit für Sachsen-Anhalt: „Es gilt, die Potenziale von Schulsozialarbeit für die Schulentwicklung und für kommunale Bildungslandschaften noch stärker zu nutzen.“
Das Landesprogramm Schulerfolg sichern wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert und vom Land Sachsen-Anhalt kofinanziert. Es wird gemeinsam vom Kultusministerium Sachsen-Anhalt und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung als landesweite Koordinierungsstelle umgesetzt.