„Beim nächsten Mal heißen wir aber ‚Jumpignons‘!“ ruft Lisa den Kindern in der Turnhalle zu, während sich alle ihre T-Shirts mit der Aufschrift „Farbwirbel“ überstreifen. Spannung und Nervosität liegen schon in der Luft. Da ruft jemand: „Heute ist Freitag der 13. - Das geht bestimmt schief!“. „In anderen Ländern ist dieser Tag ein Glückstag“, entgegnet aber der junge Mann an der Seite der Kinder und entspannt damit etwas die Situation. Die Talentcamperinnen und Talentcamper diskutieren nochmal den Ablauf ihres Parkours und die bestmögliche Präsentation ihrer Kunstwerke. Denn nun ist es schon wieder soweit: der letzte Tag des beliebten Ferienangebots talentCAMPus ist schneller da, als die Kinder es wollen... Die Gäste warten gespannt und neugierig, wollen sehen, was die Kinder in dieser Woche gelernt haben. Viele erzählen, wie begeistert ihr Sohn oder ihre Tochter jeden Tag vom talentCAMPus nach Hause kam. Dann geht die Musik an und die Vorführung beginnt…
Bis dahin war es natürlich ein großes Stück Arbeit. Wie auch schon im Jahr davor, organisierte den talentCAMPus in den Herbstferien 2017 die Kreisvolkshochschule Börde gemeinsam mit der Netzwerkstelle Schulerfolg sichern im Landkreis Börde und den Schulsozialpädagoginnen der Region. Beteiligt waren folgende Schulen: Sekundarschule „Puschkin“ Oschersleben, Grundschule “An der Burg“ Wanzleben, Ganztagsschule Gemeinschaftsschule Wanzleben, Förderschule „An der Bode“ Oschersleben, Grundschule Klein Wanzleben und Sportsekundarschule Magdeburg.
In den Tagen vom 9.- 13. Oktober 2017 sollte dieses Mal die Kunst im Mittelpunkt stehen. Die Kinder erforschten die Bedeutung ihrer Namen und gestalteten diesen mit vielen verschiedenen künstlerischen Techniken in Form von Bildern. Aber es ging nicht nur um diese Kunst, sondern auch um Bewegungskunst. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erlernten Parkour mit den dazugehörigen Techniken. Bevor jedoch begonnen werden konnte, mussten sich die Kinder unterschiedlichen Alters, aus verschiedenen Schulen sowie Schulformen mit verschiedensten Fähigkeiten erst einmal kennen und respektieren lernen.
Ein funktionierendes Team wird gebraucht!
Birka Hübener, Mitarbeiterin der AWO Netzwerkstelle Schulerfolg sichern, bereitete dafür gemeinsam mit den Schulsozialpädagoginnen des Trägers Der Paritätische PSW GmbH die passenden stärkeorientierten Methoden vor. Die Kinder erzählten von ihren sportlichen Errungenschaften z. B. im Fußball und Tanzen, aber auch eine Eins in Mathe gehörte dazu. Diese positiven individuellen Fähigkeiten stärkten das Selbstbewusstsein der Kinder gleich zu Beginn der Gruppenbildung. Im Anschluss daran erarbeiteten sich die Kinder selbstständig Regeln des respektvollen Umgangs. Die Ergebnisse waren: „Mutig sein!“, „Niemanden beleidigen und auslachen!“, „Einander zuhören!“, „Versuchen, Probleme zuerst untereinander zu klären, bevor ein Erwachsener hinzugezogen wird!“, „Vorsichtiger Umgang mit allen Materialien!“ Das Auftreten und Sprechen vor der großen Gruppe fiel einigen Kindern nicht leicht. Sie erfüllten diese Aufgabe aber tapfer und wurden dadurch gleichzeitig in ihren sprachlichen Fähigkeiten und ihrem Selbstbewusstsein gefördert. Am Ende waren die Mädchen und Jungen sehr stolz auf ihre eigenen Regeln.