Der kleine Dackel-Pinscher-Mischling Lady flitzt durch die Beine der aufgeregten Schulkinder im Klassenraum. Sie bellt, setzt sich auf den Schoß der Kinder und führt ihnen Tricks vor. Lady ist kein trainierter Zirkushund, sondern ausgebildet für den Einsatz in Schulen. Zusammen mit ihrer Besitzerin, Nicole Steffen, ist sie für die Sommer-Ferienwerkstatt engagiert worden.
"Es war so toll, dass Lady uns im Unterricht besucht hat", schwärmt Annabell (11). Annabell ist eins von 20 Schulkindern, das an der zweiten regionalen Ferienwerkstatt teilgenommen hat. Vom 1. - 3. August wurde in der Sekundarschule Rosa Luxemburg und dem Soziokulturellen Zentrum Pferdestall in Wittenberg fleißig gelernt, musiziert, gebastelt und gebaut.
An jedem der drei Vormittage fand eine zweistündige Lerneinheit für die 8- bis 13-Jährigen statt. In den Kernfächern Deutsch, Mathe sowie Heimat- und Sachkunde konnten sie in Kleingruppen ihr Wissen auffrischen und neue Kompetenzen erlernen. Die Einheiten wurden von vier Lehrkräften aus dem Landkreis vorbereitet und geplant. Den Höhepunkt bildete der angekündigte Besuch von Lady, die sich den Kindern in einem persönlichen Brief vorgestellt hat. Der Vierbeiner konnte vor allem einen Zugang zu den Kindern finden, denen das Lernen im Schulalltag schwerfällt oder die kaum noch Motivation für den Schulbesuch besitzen. "Ich lese nicht gerne vor, aber als Lady auf meinem Schoß saß, hat es sogar Spaß gemacht", erzählt Dean (10), "Ich durfte mit ihr auch einen Trick vorführen". Durch den Besuch der Schulhündin haben die Kinder auf innovative Weise erfahren, dass Schule und Lernen auch anders gestaltet werden können. Mit Motivation und Selbstvertrauen starten sie nun in das neue Schuljahr.