In Sachsen-Anhalt setzen sich seit 2008 die Ressorts Jugendhilfe und Bildung sowie weitere Partner:innen aus dem regionalen Umfeld gemeinsam dafür ein, dass alle Kinder und Jugendlichen gleichen Zugang zu hochwertiger Grund- und Sekundarbildung erhalten. Ziel ist es, alle Schüler:innen in ihrer individuellen Entwicklung zu unterstützen und besonders diejenigen professionell aufzufangen, denen der Schulabbruch droht.
2008 – 2015 I 2015 – 2022 I 2022 – 2024
An 355 Schulen aller Schulformen sind in Sachsen-Anhalt Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter vor Ort tätig und bieten Unterstützungs- und Bildungsangebote für alle Kinder und Jugendlichen, deren Sorgeberechtigte und die pädagogischen Fachkräfte in Schule an. Sie intervenieren und vermitteln in Krisensituationen und setzen präventive Maßnahmen ein, um Konfliktsituationen zu verhindern. Sie tragen zu einem motivierenden und lernförderlichen Klima bei und schaffen Räume für soziales Lernen sowie Teilhabemöglichkeiten. Sie öffnen Schule in den Sozialraum, beraten pädagogische Fachkräfte und unterstützen Sorgeberechtigte in ihrem Erziehungs- und Bildungsauftrag. Im Rahmen des Programms wird dabei auf ein partnerschaftliches Kooperationsmodell zwischen Jugendhilfe und Schule gesetzt.
Wie können systematisch regionale Strukturen auf- und ausgebaut werden, um Benachteiligungen zu vermeiden und Bildungschancen für alle Kinder und Jugendlichen zu erhöhen? Was wird dazu vor Ort benötigt? Wie können Schule und Jugendhilfe ihre Ressourcen verzahnt und abgestimmt anbieten? Wie unterstützen die regionalen Netzwerkstellen für Schulerfolg diesen Prozess und wie tragen sie aktiv zur fachlichen Weiterentwicklung und Vernetzung der Schulsozialarbeiter:innen in ihrer Region bei?
Die Vernetzung der relevanten Akteur:innen, Institutionen und Ämter aus dem schulischen und außerschulischen Bereich und das Begleiten der Kooperationspartner:innen sind Aufgaben der regionalen Netzwerkstellen für Schulerfolg, die in allen elf Landkreisen und drei kreisfreien Städten in Sachsen-Anhalt aus Mitteln des ESF+-Programm „Schulerfolg sichern“ gefördert werden. Getragen von unterschiedlichen Trägern der freien und öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe, sensibilisieren sie für eine gemeinsame Verantwortung, knüpfen und vermitteln Kontakte, beraten pädagogische und sozialpädagogische Fachkräfte. Sie fördern den fachlichen Austausch zwischen den Trägern der freien und öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe und unterstützen das freiwillige Engagement in Schulen. Sie wirken in regionalen Ausschüssen sowie Steuer- und Arbeitsgruppen mit und erstellen Publikationen sowie Arbeitsmaterialien. Die regionalen Netzwerkstellen für Schulerfolg sind direkte Anlaufstellen für die Schulsozialarbeiter:innen der Region und ermitteln die Bedarfe für bildungsbezogene Angebote, die sie initiieren und durchführen, z. B. Peer-Learning-Projekte, Skill-Trainings, Unterstützung für Diagnostik usw.
Die landesweite Koordinierungsstelle Schulerfolg sichern wird von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung getragen. Sie moderiert auf Landesebene die Programmentwicklung und -steuerung und unterstützt fachlich die 14 regionalen Netzwerkstellen für Schulerfolg. Sie begleitet Entwicklungsprozesse und die Weiterentwicklung von Kooperationsbeziehungen zwischen Jugendhilfe und Schule. Gemeinsam mit den Trägern der freien und öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe, dem Ministerium für Bildung des Landes Sachsen-Anhalt sowie Partner:innen aus Wissenschaft und Verwaltung entwickelt sie für Schule und Jugendhilfe Qualitätsstandards und -instrumente zur Förderung von Kindern und Jugendlichen in Risikolagen, die sie in Form von Fachveranstaltungen und Publikationen aufbereitet. Die landesweite Koordinierungsstelle sichert die landesweite sowie überregionale inhaltlich-fachliche Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit sowie den Fachaustausch und die bedarfsorientierten Fortbildungen zur Förderung von Schulerfolg.