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Jugendmedienschutzindex 2022

Illustration zweier Kinder, die sich mit einem Laptop und einem Buch beschäftigen.

Bild: DKJS/Sandra Bach

Handlungsfelder der Schulsozialarbeit
#digitaleWelt #goodtoknow

Studie zum Umgang mit onlinebezogenen Risiken

Digitale Medien, allen voran Social Media, bieten Kindern und Jugendlichen vielfältige Möglichkeiten, sich zu informieren und mit anderen in Kontakt zu treten. Mit dieser Vielfalt wachsen jedoch Herausforderungen und Risiken, wenn es darum geht, sicher und kompetent mit den verschiedenen Medienangeboten umzugehen, denn immer früher und für immer mehr Lebensbereiche nutzen Kinder und Jugendliche diese heute.

In diesem Spannungsfeld untersucht der Jugendmedienschutzindex, wie stark der Schutzanspruch von Kindern und Jugendlichen vor negativen Online-Erfahrungen im Denken und Handeln von Sorgeberechtigten, aber auch von Kindern und Jugendlichen selbst ausgeprägt ist. Und hier sprechen die Zahlen eine eindeutige Sprache: laut Index sind 77 Prozent der Eltern in Deutschland um die Onlinesicherheit ihrer Kinder besorgt. Besonders stark betrifft dies Eltern von 11- bis 14-Jährigen. Hauptsorgen bestehen hinsichtlich Interaktionsrisiken, beängstigenden Inhalten und Nutzungszeiten. Kinder und Jugendliche selbst fürchten hingegen Opfer von Lästereien, Beleidigungen oder Hassnachrichten zu werden.

Schutzanspruch der Eltern verändert sich mit dem Alter der Kinder
Obgleich sich 92 Prozent der Eltern selbst in der Pflicht sehen, ihre Kinder vor Risiken und negativen Erfahrungen im Netz zu schützen, verringert sich dieses Engagement je älter die eigenen Kinder werden. So geben etwa bei den 9- bis 10-Jährigen 62 Prozent der Sorgeberechtigten an, Kinderschutzfunktionen in einer App aktiviert zu haben. Dieser Anteil geht bei Eltern von 11- bis 12-Jährigen bereits zurück. Hier sind es noch 38 Prozent. Danach nutzt nur noch eine kleine Minderheit derartige Funktionen.

Die Sorge, dass die eigenen Kinder mit verstörenden oder beängstigenden Inhalten in Berührung kommen (50 Prozent) oder von anderen gemobbt wird (40 Prozent) ist zwar allgemein stark. Jedoch nehmen diese und andere Sorgen bei Eltern von 15- bis 16-Jährigen ab. Auffällig sind dabei die Angaben von Kindern und Jugendlichen, die ihre Fähigkeit, mit negativen Online-Erfahrungen umzugehen, zunehmend besser einschätzen, je älter sie werden. Interessanter Nebenaspekt: ab dem Alter von 13 bzw. 14 Jahren tritt ein Wendepunkt ein, und die Jugendlichen schätzen ihre Bewältigungsfähigkeiten stärker ein als die Unterstützungsfähigkeiten der Eltern.

Weitere Informationen sowie Ergebnisse der Studie finden Sie hier.

Hintergrund:
Basis für den aktuellen Jugendmedienschutzindex war eine bundesweite Repräsentativ-Befragung von Heranwachsenden zwischen 9 und 16 Jahren, die das Internet nutzen, und jeweils einem Elternteil, das für die Online-Erziehung zuständig ist bzw. sich am besten mit der Online-Nutzung des Kindes auskennt. Insgesamt wurden im Zeitraum von März bis Mai dieses Jahres 805 Heranwachsende und ihre Sorgeberechtigten befragt.